Dienstag, 11. August 2009
Aigner präsentiert neues "Ohne Gentechnik"-Logo.
Geschrieben von Melanie
um
11:40 Uhr
in Ernaehrung, Handel
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Gestern hat Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner ein neues, einheitliches Logo für eine "Ohne Gentechnik"-Kennzeichnung von Lebensmitteln vorgestellt. Ihr Ziel ist, die Akzeptanz des Labels bei Herstellern und Handel zu verbessern, da die seit Mai 2008 existierende Kennzeichnung nur wenig Zuspruch gefunden hat. Ein einheitliches Label soll die bislang noch unterschiedlichen Kennzeichnungen ersetzen und dem Kunden mehr Orientierung und Transparenz bieten.
Die Kennzeichnung "Ohne Gentechnik" soll vor allem zur Auszeichnung tierischer Lebensmittel wie Milch, Eiern oder Fleisch dienen um beispielsweise kenntlich zu machen, wenn bei der Fütterung der Tiere auf gentechnisch veränderte Futterpflanzen verzichtet wurde. Im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln gelten Milch, Eier und Fleisch auch dann noch als "Ohne Gentechnik" hergestellt, wenn bei der Fütterung gentechnisch hergestellte Vitamine, Enzyme und andere Zusätze eingesetzt wurden.
Bei allen weiteren Lebensmitteln sind die Kriterien deutlich strenger. Es dürfen weder gentechnisch hergestellte Zusatzstoffe verwendet werden, noch werden zufällige Beimischungen gentechnisch veränderter Pflanzen toleriert.
Große Handelskonzerne begründen ihre Zurückhaltung damit, dass man die Verbraucher nicht unnötig verunsichern wolle, denn mit der Verwendung des Siegels würde zugleich impliziert, dass alle anderen Lebensmittel gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe hätten. Zudem sei die neue Verordnung voller Fallstricke, so dass zu befürchten sei, dass die Verwendung der Kennzeichnung gut und gerne auch vor Gericht ausgetragen werden könnte, da es keine klare Auslegung der in der Verordnung verwendeten Begriffe ,zufällig’ und ,unvermeidbar’ gebe.
Hinzu kommt, dass die Hersteller Vertrauensverluste der Kunden befürchten, wenn bekannt wird, dass Kennzeichnung hin oder her, bei tierischen Lebensmitteln kein absoluter Ausschluss von Gentechnik gewährleistet werden kann. Transgen verweist darauf, dass es zudem selbst für die Hersteller von Bioprodukten schwer werden dürfte die erforderlichen Kriterien auf Dauer einzuhalten, da bei "Zusatzstoffen, Enzymen und Aromen [...] der direkte oder indirekte Einsatz gentechnisch veränderter Mikroorganismen weit verbreitet [ist]. Werden pflanzliche Rohstoffe verwendet, sind Spuren von gentechnisch veränderten Pflanzen, vor allem Soja und Mais, mit absoluter Sicherheit nicht auszuschließen, selbst dann nicht wenn "gentechnik-freie" Rohware eingekauft wurde.".
Bild: Transgen.de
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