Artikel mit Tag übergewicht
Montag, 19. Januar 2009
Ernährungspsychologen halten die Ampel für wirkungslos...
Geschrieben von Melanie
um
16:42 Uhr
in Ernaehrung
Kommentare (2)
| Trackbacks (0)
...nicht nur das, Christopf Klotter, Ernährungspsychologe an der FH Fulda sieht in der einer verpflichtenden Ampelkennzeichnung sogar einen weiteren Schritt in Richtung einer essgestörten Gesellschaft. "Schließlich teilten insbesondere essgestörte Menschen Lebensmittel gerne in sehr gute, also gesunde Schlankmacher, und sehr ungesunde, also ungesunde Dickmacher auf". Bislang sei gänzlich ungeklärt, wie die Ampel auf Magersüchtige oder Bulimiker wirke, da es bislang an entsprechenden Studien mangle. Ebenso ungeklärt ist, ob die Ampel überhaupt einen Nutzen hat, ob die Deutschen damit tatsächlich dünner werden, oder zumindest ihr Gewicht halten können. Volker Pudel, Ernährungspsychologe in Göttingen ist sich sicher, dass kein nachhaltiger Effekt zu erwarten ist. Die Begründung dafür sieht er darin, dass die Menschen in der Regel wissen, was gut für sie ist, was gesund und was eher ungesund, dass jedoch meist die Motivation fehlt, ungesundes Verhalten zu ändern. Dagegen könne nur mit einer individuellen Ernährungsberatung angegangen werden. Bestätigt wird dies von einer Studie von Joachim Westerhöfer (PDF), Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg. Die Kennzeichnung "gesund" oder "ungesund" hat demnach keinen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Im Kühlsch- oder Vorratsschrank landet, was man mag. Unabhängig davon, was die Vernunft davon hält.
Ein weiteres Problem ist, dass Übergewicht überproportional häufig bei sozial schwachen Familien vorkommt. Klotter ist sich sicher, dass von dieser Gruppe gesellschaftliche Normen als Ge- oder Verbote wahrgenommen werden, die genüsslich überschritten werden. "Das Verbot produziert quasi die Übertretung." Hinzu komme, dass die schwache Einkommensgruppen vorrangig sättigende Lebensmittel (Fettes und Süßes) wählen würden, während Obst und Gemüse dagegen vergleichsweise teuer seien.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich die Ernährungswissenschaft grade erst davon verabschiedet hat, "einzelne Stoffe und einzelne Lebensmittel als gesund oder ungesund zu propagieren. Knoblauch, Olivenöl und Wein gelten etwa nur innerhalb einer mediterranen Ernährung als gesund.[...] Speiseöle würden etwa bei der Ampel-Kennzeichnung mit vier roten Punkten versehen, obwohl sie auf einen gesunden Speiseplan gehören."
Sicher ist, dass Übergewicht weltweit ein immenses Problem ist, dem irgendwie entgegengetreten werden muss. Experten fordern daher auch von der Industrie mehr Unterstützung, beispielsweise in dem weniger Werbung für Kalorienreiches geschaltet wird. Japan greift jetzt als erstes Industrieland zu drastischen Mitteln und verordnet Sport und Diäten gegen Fettleibigkeit. Betroffene Japaner werden vom Staat auf Diät gesetzt und zu Sport verdonnert und müssen beim öffentlichen Pflichtwiegen ihre Erfolge demonstrieren. Für den Bauchumfang gibt es ein staatlich verordnetes Maximum, 85 cm für Männer, 90 für Frauen.
Dienstag, 30. Dezember 2008
Mehr als die Hälfte aller Männer zwischen 35-39 Jahren ist zu dick.
Geschrieben von Melanie
um
09:10 Uhr
in Ernaehrung
Kommentare (0)
| Trackbacks (0)
Spätestens Morgen geht´s ja wieder an die guten Vorsätze. Wenn Sie liebe männliche Leser jetzt grade mal wieder im Clinch mit Ihrem Hüftröllchen liegen, können Sie folgende Information vielleicht gut gebrauchen:
Männer mit Normalgewicht sind ab dem Alter von 35 Jahren in der Minderheit. Mehr als jeder zweite Mann zwischen 35 und 39 Jahren ist zu dick oder fettleibig, teilte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) am Dienstag in Bonn mit.
Der Anteil der Übergewichtigen steige danach weiter an. Frauen werden später dick. Erst ab 55 Jahren habe die Mehrheit der Frauen Übergewicht. Laut DGE-Ernährungsbericht 2008 sind etwa 68 Prozent der Männer und 50 Prozent der Frauen zwischen 18 und 80 Jahren übergewichtig.
Schon Kleinkinder futtern zu süß, zu salzig und zu viel Protein in Fleisch, Wurst oder Käse. Damit folgen sie dem schlechten Beispiel ihrer Eltern und liegen im Trend der deutschen Bevölkerung, stellte die DGE ebenfalls fest. Die Kleinen unter fünf Jahren nehmen zwei bis dreimal soviel Proteine zu sich wie empfohlen.
Beim Obst liegen die Kinder bis zum zweiten Lebensjahr noch ganz gut im Plan. Sie essen die empfohlene Menge von 120 Gramm. Dagegen zeichnen sich schon in den ersten Lebensmonaten die Gemüsemuffel ab. Kaum ein Kind über ein Jahr erreicht die empfohlene Tagesmenge von 120 Gramm. Mit zunehmendem Alter gehe die Schere zwischen Ist und Soll immer weiter auseinander. Bei den Vierjährigen landeten statt der 200 Gramm Gemüse höchstens 75 Gramm auf dem Teller.
dpa, 23.12.2008
Freitag, 22. August 2008
Die Ampeldiskussion geht in die nächste Runde
Geschrieben von Melanie
um
10:24 Uhr
in Ernaehrung, Lebensmittel & Recht, Meinungen
Kommentare (0)
| Trackbacks (3)
Am kommenden Donnerstag geht die Diskussion um die "Ampel" in Brüssel in die nächste Runde. Neben ausgewiesenen Interessensgruppen kommt dann auch der deutsche Ernährungspsychologe Prof. Volker Pudel zu Wort. Er soll beleuchten, inwieweit Übergewicht tatsächlich administrativ zu regulieren ist. Die Anhörung gilt als "Startschuss für die Meinungsbildung im EU-Parlament".
Die SPD Politikerin Dagmar Roth-Behrendt ist jetzt schon sicher, dass sie gegen die Ampel stimmen wird, weiß aber auch, dass viele ihrer Parteikollegen die andere Richtung bevorzugen. Als Begründung dafür gibt sie an, dass die Ampel einen willkommenen Rettungsanker darstellt, da die EU-Mitgliedsstaaten vor der Aufgabe stehen der zunehmenden Fettleibigkeit Herr zu werden. Fakt sei, dass aktuell bereits 5% des Gesundheitsbudgets allein für die Behandlung von Folgeerkrankungen der Fettleibigkeit verwendet würden. Der klare Vorteil einer Ampelkennzeichnung sei unbestritten, dass sie die Staatsausgaben schont, da sie die Verantwortung für Aufklärung und Deklaration an die Lebensmittelwirtschaft übergibt.
Seehofer scheint passend zur Anhörung zumindest tendeziell einen Richtungswechsel vorzunehmen, denn er, der die Ampel als klare Volksverdummung mit dem Hinweis darauf, dass man Lebensmittel nicht einfach in gute und schlechte einteilen könne, verurteilt, spricht neuerdings von einem "einheitlichen Signalwert für Farbe" und von "Colour Coded". Eine zusätzliche Farbkennzeichnung seines "4+1"-Modells dürfte jedoch die ohnehin nur marginalen Unterschiede zur Ampel nahezu vollständig eleminieren. Roth-Berendt hat für derlei Ränkespiele nur wenig Verständnis: "Mir fehlt die Fantasie, ob die senkrechte Ampel oder die waagerechte der Colour-Coded-GDA den Unterschied macht."
Während BLL Geschäftsführer Loosen das Verständnis für den Richtungswechsel Seehofers fehlt, erfährt der jetzt Unterstüzung von der EU Verbraucherschutzorganisation BEUC, die sich durch neue Verbündete eine stärkere Durchschlagskraft der Ampel in den anderen EU Ländern erhofft.
Alles in allem, sieht es nicht so aus, als sei eine schnelle Lösung aus Brüssel zu erwarten und während die Politik sich auf eifrige Diskussionen einlässt. Nimmt der Markt das Ruder selbst in die Hand. Neben Deutschland, Großbritannien und Schweden hat sich mittlerweile auch in Holland eine Kennzeichnung relativ weit verbreitet. Der Branchenführer hat ein Kleeblatt Siegel etabliert, das Verbraucher über Produkte mit wenig gesättigten Fettsäuren oder wenig Salz informiert. Hinzu kommt, dass einzelne Handelsketten ihre ganz eigenen Kennzeichnungen realisieren. So kann es eigentlich kaum verwundern, dass die Mehrheit der Verbraucher von den Angaben auf den Verpackungen völlig überfordert ist.
Was neben einiger Verwirrung bleibt, ist unter anderem die Frage, ob die Umsetzung einer einheitlichen Kennzeichnung tatsächlich realistisch ist, oder ob es sich dabei eher um reine Symbolpolitik handelt. Roth-Behrendt hält den Ansatz einer einheitlichen Farbregelung für alle 27 EU-Staaten auf jeden Fall für "naiv". Sie geht davon aus, dass grade angesichts der Diskussion um mehr Eigenständigkeit der EU-Staaten grade diese Einheitlichkeit kaum vorstellbar sei.
Quelle: Lebensmittelzeitung (LZ 34/22.08.2008)
Kommentare
Florian H. zu Heute schon CI 77891 gegessen?
am Dienstag, 28.08.2012 um 08:37 Uhr:
Habe gestern für meinen Sohn p ulmoll zitrone gekauft. Hab zu Hause nochmals alles durch ge sehn. Da haben sie doch [...]
Baby / Kinder Blog zu Vorsicht beim Genuss von Energy-Shots!
am Mittwoch, 22.08.2012 um 09:09 Uhr:
Es ist eigentlich eine Selbstv erständlichkeit: Kinder b ekommen keinen Kaffee. Das ist meist nicht schwer durc [...]
maju zu Die beste Erfindung seit dem elektrischen Currywurstschneider
am Sonntag, 29.07.2012 um 18:40 Uhr:
Ein Döner Schneide Roboter! Ich liebe meine Spezies!