Freitag, 15. August 2008
Von Zutaten und Nichtzutaten.
Geschrieben von Melanie
um
09:58 Uhr
in das-ist-drin.de, Ernaehrung, Lebensmittel & Recht, Schon gewusst?
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Dass immer schwerer zu erkennen ist, was wir eigentlich essen, haben auch die Medien mittlerweile als Thema für sich entdeckt. Dass die Informationen, die wir durch eine "Ampel" oder Seehofers "4+1" Kennzeichnung bekommen würden, grade mal an der Spitze des Eisberges kratzen, sickert so langsam auch durch. Denn unabhängig von versteckten Fetten, Zuckerarten und kryptischen Nährwerten, sind vor allem die Zusatzstoffe mitunter Stoffe, die dem Konsumenten im wahrsten Sinne des Wortes Kopfschmerzen bereiten können - und nicht nur das.
"Hefeextrakt, Trockenmilcherzeugnis, Mononatriumglutamat, E 621 - hinter allem verbirgt sich im Prinzip das Gleiche: ein Geschmacksverstärker. Das Wundermittel moderner Food-Designer, das auch dünnen Brühen Würze verleiht, ist seit langem umstritten. Für eine Überdosis Glutamat gibt es sogar ein eigenes Wort: das China-Restaurant-Syndrom. Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Übelkeit gehören zu den Symptomen. (...) Den meisten Menschen machen solche Substanzen im Essen nichts aus – dafür ist die Dosis viel zu gering. Doch diejenigen, die auf die kleinen Mengen in Supermarktprodukten empfindlich reagiert, haben kaum eine Chance, sie zu vermeiden."
Wie bereits von uns berichtet, ist für viele Verbraucher die Information über die Nährwertangaben, oder auch schon die Zutatenliste nur schwer verständlich, denn rund 51% der Deutschen Verbraucher sind nur teilweise in Lage zu erfassen, was die Aussagen auf den Verpackungen verarbeiteter Lebensmittel bedeuten. Zu recht...
"So müssen in einem Himbeer- oder Pfirsichjoghurt mit - laut Verpackung - "natürlichem Aroma" noch längst keine Himbeeren oder Pfirsiche stecken. Die wären für einen 39-Cent-Becher auch viel zu teuer. Die Industrie behilft sich deshalb mit Zedernholz und Pilzkulturen. Bäcker nehmen den Stoff E 262, um Brot haltbar zu machen. Dabei handelt es sich um Natriumdiacetat, ein Salz der Essigsäure. "Da der Deutsche aber ein Brot ohne Konservierungsmittel will, hat der Gesetzgeber gesagt: 'Kein Problem, wir ernennen das Natriumdiacetat zum Säuerungsmittel'", sagt der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer, Mitbegründer des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften."
Auch der Umstand, dass der Gesetzgeber es den Herstellern von Lebensmitteln ermöglicht mit sogenannten Nichtzutaten zu arbeiten, macht es für den Verbraucher nicht einfacher, im Inhalts- und Zusatzstoffdschungel den Überblick zu bewahren.
"Per Gesetz gilt: Deklariert muss nur werden, was in der Nahrung eine Aufgabe erfüllt. So muss der Emulgator Carrageen, dank dem sich Fett und Wasser in einem Becher Sahne mischen lassen, auf der Verpackung angegeben werden. Wird die Sahne aber zu Rahmspinat verarbeitet, hat das Carrageen seine Funktion verloren und taucht auf keiner Zutatenliste mehr auf. (...) Ausgenommen sind 14 Allergene, die in jedem Fall gekennzeichnet werden müssen."
Problematisch ist auch, dass der Verbraucher die Schädlichkeit eines Zusatzstoffes nachweisen muss und nicht etwa der Hersteller seine Unschädlichkeit. Generell sind zwar die Grenzwerte sehr niedrig angesetzt, die Studien auf denen sie basieren, sind jedoch ausschließlich Tierversuchsreihen deren Ergebnisse nicht zwingend 1:1 auf den Menschen übertragbar sind. Übrigens stuft der Bundesverbrand der Verbraucherzentralen von den aktuell 316 eingesetzten Zusatzstoffen nur 151 als unbedenklich ein, die Restlichen sollten gar nicht oder nur sehr bedachtsam konsumiert werden.
"Um die langfristige Verträglichkeit umstrittener Stoffe zu belegen, bräuchte man zwei große Bevölkerungsgruppen, von denen eine über lange Zeit hinweg zum Beispiel einen bestimmten Joghurt mit Geschmacksverstärker verzehrt, die andere den gleichen Joghurt ohne. "Das ist nicht machbar", sagt Irene Lukassowitz vom Bundesinstitut für Risikobewertung."
Den ganzen Artikel zum Thema "Warum niemand weiß, was wir wirklich essen" gibt es bei Spiegel Online.
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Aufgenommen: Aug 18, 10:00